27.3.2023
10 Minuten
Heizung fürs Aquarium
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Eric Studer
Heizung fürs Aquarium: So wählst du den richtigen Heizstab aus
Steigst du im Sommer in die Aquaristik ein, benötigst du als technische Ausstattung Filter und Beleuchtung. Eine Aquarium Heizung ist erst einmal nicht notwendig. Doch spätestens, wenn die Temperaturen zurückgehen, wirst du um den Kauf von einem Heizstab vermutlich nicht drumherum kommen.
Jeder namhafte Hersteller von Aquarienzubehör führt eigene Heizstäbe im Portfolio. Sie unterscheiden sich in
• ihrer Leistung,
• der Bauart oder
• den verwendeten Materialien.
In diesem Artikel möchten wir dir näher bringen, wie diese Geräte im Aquarium funktionieren. Ausserdem erfährst du, worauf es beim Kauf ankommt und wie du den passenden Heizstab für dein Becken auswählst.
Welche Funktionen erfüllt eine Heizung im Aquarium?
Um thermische Energie, also Wärme zu erzeugen, kommt in der Aquarium-Heizung elektrische Energie (Strom) zum Einsatz. Sie fließt durch das spiralförmige Heizelement, um es zu erwärmen.
Welche Arten von Heizungen gibt es für Aquarien?
Für die Beckenbeheizung stehen dir verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl. Zum einen gibt es den klassischen Aquarium Heizstab. Er wird auch gerne als Regelheizer bezeichnet. Weiterhin gibt es Inline Heizer (Durchlauferhitzer). Weitere Alternativen sind der Aquarium Thermofilter und die Bodengrundheizung.
Der Regelheizer
Diese Modelle sind günstig und sie erfüllen zuverlässig und souverän ihre Aufgabe. Allerdings beansprucht der stabförmige Heizer im Becken einiges an Platz. Es genügt nicht, ihn einfach an beliebiger Stelle im Becken zu platzieren. Damit er das Wasser optimal erwärmen kann, muss er davon gut umströmt werden.
Dadurch lässt er sich nur schwer hinter Hardscape verbergen. Das stört den Wasserstrom und der Heizstab arbeitet nicht mehr effizient. Damit das erwärmte Wasser möglichst schnell von dem Heizelement entfernt wird, sollte es so nah wie möglich am Filterauslauf platziert werden.
Bei dem Aquarium Heizstab handelt es sich um ein technisches Hilfsmittel, das Strom in Wärme umwandelt. Entsteht ein technischer Defekt, kann das Wasser im Becken unter Strom stehen. Bei einer direkten Berührung besteht die Gefahr, dass du einen elektrischen Schlag bekommst.
Inline Heizer
In der Aquaristik wird diese Art häufig auch als Durchlauferhitzer bezeichnet. Der Inline Heizer wird in einem externen Filterkreislauf installiert. Wasser strömt durch ihn hindurch und wird dabei vom Durchlauferhitzer erwärmt. Der Heizer sitzt also ausserhalb des Beckens.
Die Vorteile des Inline Heizers liegen auf der Hand. Durch die Installation im Filterkreislauf erwärmt sich das Wasser gleichmässig und wird optimal im Becken verteilt. Auch aus optischer Sicht punktet der Durchlauferhitzer. Das Heizelement befindet sich unsichtbar ausserhalb des Beckens und du kannst völlig unbeeinträchtigt dein Hardscape gestalten.
Welche Nachteile gibt es? Wird der Inline Heizer nicht korrekt installiert, kann ein Leck entstehen, der Filterkreislauf wird undicht. Doch keine Sorge, es ist kein Hexenwerk, dieses Element richtig zu montieren.
Der Bodenfluter
Alternativ zu Heizstäben kannst du einen Bodenfluter, er wird auch Heizmatte oder Bodengrundheizung genannt, verwenden. Unter dem Boden wird ein Heizkabel verlegt. Dort erzeugt das Heizelement die gewünschte Temperatur. Da die Leistung dieser Variante im Vergleich zum Heizstab deutlich geringer ausfällt, sollte das Bodenheizkabel eher als Zusatzheizung für grosse Unterwasserwelten eingesetzt werden.
Thermofilter
Diese Variante vereint Filter und Heizung in einem Gerät. Die Funktionsweise ist ähnlich wie beim Heizstab. Jedoch wird der Heizer nicht im Becken, sondern ausserhalb im Filtergehäuse platziert. Für dich bedeutet das angenehmen Komfort bei der Bedienung und deine Beckenbewohner haben mehr Platz zur Verfügung.
Allerdings ist die Anschaffung eines Thermofilters mit höheren Anschaffungskosten verbunden.
Wie lässt sich die Temperatur im Aquarium überprüfen?
Die meisten Fische und Wirbellose, die in den Aquarien hierzulande gepflegt werden, stammen nicht aus unseren Breitengraden. Ihre ursprüngliche Heimat sind die Subtropen oder Tropen. Je nachdem, welche Arten in dem Aquarium gehalten werden, ist es also erforderlich, die Wasserbedingungen und Temperatur an die Bedürfnisse deiner Beckenbewohner anzupassen.
Thermometer fürs Aquarium
Damit du die Wassertemperatur in deinem Becken bestimmen kannst, ist ein Thermometer das ideale Instrument. Grundsätzlich sollte eine Aquarium-Heizung nur zusammen mit einem Thermometer verwendet werden.
Der Handel bietet Aquarienthermometer in verschiedenen Ausführungen an. Es gibt sie aus Acryl oder Glas. Des Weiteren sind sie in analoger Form oder als digitale Temperaturmesser erhältlich. Eine weitere, wenn auch weniger empfehlenswerte Variante ist das aufklebbare Thermometer. Diese Messmethode ist ungenau und träge.
Tritt bei der Heizung ein Defekt auf, gibt es zwei Möglichkeiten: Sie sinkt kontinuierlich ab. Oder das Heizelement treibt die Wassertemperatur extrem nach oben. Mit einem Thermometer hast du die aktuelle Temperatur immer im Blick.
Schutz rund um die Uhr: Temperaturwächter mit integrierter Steckdose
Bist du nicht zu Hause und es kommt zu einem technischen Defekt, nützt das beste Thermometer nur wenig. Zuverlässigen Schutz rund um die Uhr bietet ein Temperaturwächter mit einer integrierten Steckdose.
Der Wächter erlaubt es, einen Temperaturwert einzustellen. Die Steckdose schaltet sich nach Bedarf an oder aus.
Damit sicherst du deine Beckenbewohner vor einem technischen Defekt ab. Übrigens: Die Raumtemperatur beeinflusst das Wasser im Becken. Daher sinkt seine Temperatur verhältnismässig langsam. Anders verhält es sich, wird der Beckeninhalt durch eine defekte Heizung erhitzt. Das kann innerhalb kurzer Zeit passieren und bedroht die Tiere im Aquarium.
Worauf muss beim Kauf geachtet werden?
Die verschiedenen Bauarten und unterschiedlichen Leistungsbereiche können die Auswahl der passenden Aquarium-Heizung erschweren. Um dir die Entscheidung zu erleichtern, haben wir die wichtigen Kaufkriterien zusammengestellt. Das schränkt das breite Angebot auf eine Handvoll Produkte ein.
Welche Bauart soll es sein?
Für welche Bauart du dich entscheidest, ist eine Frage des persönlichen Geschmacks. Es stehen dir klassische Heizstäbe oder kompakte und kleine Aquarien-Heizer zur Verfügung.
Um einen grossen Wasserbereich zu erwärmen, ist ein grossflächiges Heizelement empfehlenswert. Je grösser der Heizstab ist, desto mehr Platz benötigt er im Becken.
Legst du mehr Wert auf die Optik, kann ein Inline Heizer dieses Problem lösen. Bitte beachte, dass für seine Nutzung unbedingt ein Aussenfilter erforderlich ist.
Welche Leistung wird benötigt?
Die Leistung der Aquarium-Heizung ist wohl das wichtigste Kaufkriterium. Sie gibt an, wie viel Strom der Heizer im Betrieb verbraucht und für welche Beckengrösse das jeweilige Modell geeignet ist.
Für ein Aquarium von von 25 bis 60 Litern empfehlen die meisten Hersteller einen 50-Watt-Heizstab. Um eigene Berechnungen für die erforderliche Leistung anzustellen, kannst du nach folgender Faustformel vorgehen:
1 Liter Wasservolumen benötigt 1 Watt Heizleistung.
In der Praxis würde das bedeuten: Möchtest du ein 120-Liter-Aquarium auf Temperatur bringen, würdest du nach der Faustformel eine 120 Watt starke Aquarien-Heizung benötigen. Die Hersteller bieten Heizstäbe üblicherweise aber in folgenden Leistungsbereichen an:
• 15 Watt
• 25 W
• 50 W
• 100 W
• 150 W
• 250 Watt und mehr
Worauf muss beim Heizen geachtet werden?
Herkömmliche Heizstäbe nutzen eine sogenannte Bimetall-Schaltung. Sie besteht aus zwei Zungen aus unterschiedlichen Metallen. Bei Erwärmung dehnen sich die Metalle unterschiedlich aus. Der Stromkreislauf wird geschlossen, treffen sie zusammen. Der Heizer erwärmt sich. Die unterschiedliche Wärmeausdehnung sorgt auch dafür, dass sich die Zungen erneut trennen. Der Heizer schaltet sich ab.
Ab einer Temperatur von 39 °C wird es für die meisten Fische lebensbedrohlich. Insbesondere bei Heizern, die zu viel Leistung besitzen, ist die Gefahr, dass die beiden Metallzungen durch die vielen Schaltungen miteinander verkleben und das Gerät nicht mehr abschaltet, gross.
Dieses Problem lässt sich recht leicht umgehen: Verwende dafür einen eher unterdimensionierten Heizer. Er muss, soll er die eingestellte Temperatur halten, durchgehend heizen.
Alternativ kannst du elektronisch gesteuerte Heizstäbe für dein Aquarium verwenden. Sie kommen ohne Bimetall-Schaltung aus. Geräte mit einer automatischen Gefahrenabschaltung trennen den Heizer vom Stromnetz, wird die gewünschte Wassertemperatur im Becken überschritten.
Wie pflege und handhabe ich die Heizung im Aquarium?
Je nach Set-up im Aquarium wird ein Heizstab richtig heiss. Um Verbrennungen zu vermeiden, sollten insbesondere Heizkörper mit Glaskörper gut 15 Minuten vor dem Herausnehmen aus dem Becken ausstecken und abkühlen lassen.
Ein Schutzgitter schützt deine Beckenbewohner vor Verbrennungen an der gläsernen Hülle. Heizer aus Kunststoff besitzen eine etwas andere Bauart. Daher ist ein zusätzlicher Schutz nicht erforderlich.
Beläge, Algenschichten, Krusten oder Ähnliches können die Funktion des Heizers einschränken. Wir empfehlen daher, den Aquarienheizer regelmässig mit einem feuchten Tuch abzuwischen. Auf aggressive Reinigungsmittel oder scheuernde Stahlschwämme und Co. solltest du dabei unbedingt verzichten.
Wird ein Heizstab ausserhalb des Wassers betrieben, kann er platzen. Vor dem Wasserwechsel sollte er ausgeschaltet werden.