18.2.2023

25 Minuten

CO2 für dein Aquarium

Eric Studer

Nur wenn es den «grünen Lungen» gut geht, kann das System Aquarium funktionieren. Für ein gesundes Pflanzenwachstum im Becken sind gleich mehrere Faktoren entscheiden. Sie benötigen die richtigen Wasserwerte, eine umfassende Versorgung mit Nährstoffen und genug Licht. Damit die Pflanzen im deiner künstlichen Unterwasserwelt gesund und kraftvoll wachsen können, ist die Gabe von Kohlenstoffdioxid, besser bekannt als Kohlendioxid oder CO2 unabdingbar. Die CO2-Düngung ist also die Basis jeder guten Aquarienpflege.

Weshalb ist CO2 in Aquarien so wichtig?

Das Leben auf unserem schönen Planeten basiert zu einem grossen Teil auf der Fotosynthese grüner Pflanzen. Das bedeutet, aus

• Licht,

• Wasser und

• CO2 (Kohlenstoffdioxid)

gewinnen sie einen der wichtigsten Baustoffe und Energielieferanten: Zucker. In diesem Fall handelt es sich um essenzielle Kohlenhydrate.

Dieser Vorgang kann aber noch viel mehr. Eigentlich als eine Art «Abfall» entsteht während der Fotosynthese Sauerstoff. Er ist für alle tierischen Organismen lebensnotwendig. Bevor es aber dazu kommen kann, benötigen die Pflanzen im Aquarium CO2.

Im Wasser befindet sich gelöstes Kohlenstoffdioxid. Ohne eine ständige Zufuhr kann es im Becken schnell zur Mangelware werden.

Biogene Entkalkung und ihre Gefahren

Algen und verschiedene Pflanzenarten können sich den Kohlenstoff auch auf anderem Wege verfügbar machen. Diesen biochemischen Prozess bezeichnet man als sogenannte «Biogene Entkalkung». Insbesondere die Wasserpest (Elodea candensis) ist von diesem Phänomen betroffen.

Auf den zarten Blättchen entstehen Kalkbeläge. Schreitet dieser Prozess weiter voran, steigt auf der einen Seite der pH-Wert des Aquariumwassers in stark alkalische Bereiche. Gleichzeitig erreicht die Karbonhärte gefährlich tiefe Werte.

Als Folge davon sterben die Fische und Wirbellosen im Becken. Die extrem basischen Bedingungen im Wasser vernichten auch den gesamten Bestand an Wasserpflanzen. Kurzfristig können Produkte zur Wasseraufhärtung die Situation ein wenig entschärfen.

Um diese Entwicklung dauerhaft zu verhindern und für gesunde Pflanzen und Tiere zu sorgen, ist eine CO2-Düngung des Aquariums erforderlich.

So erkennst du CO2-Mangelerscheinungen

Es gibt gleich mehrere Symptome, die dir einen CO2-Mangel anzeigen:

• Eine Kombination aus deutlich erhöhten pH-Werten und Kalkablagerungen auf deinen Wasserpflanzen.

• Fischsterben durch Ammoniakvergiftung. Das Wasser ist stark mit Stickstoffverbindungen belastet (hoher pH-Wert).

• Krüppelwuchs bei deinen Aquarienpflanzen. Er ist ein Indiz für eine Algenplage. Diese Organismen sind in der Lage, selbst kleinste Mengen CO2 zu verwerten.

Der Handel bietet dir eine Reihe unterschiedlicher CO2-Anlagen an. Die Auswahl reicht vom preisgünstigen Bio-CO2-Anlage auf Gärungsbasis bis zu Druckgasflaschen-Systemen mit Computersteuerung.

Zu viel CO2 im Wasser und die Folgen davon

In den meisten Fällen ist eine CO2-Anlage im Aquarium nicht nur sinnvoll. Sie trägt zu einem gesunden Pflanzenwuchs und ausgewogenen Wasserwerten bei. Ebenso schädlich wie zu wenig Kohlendioxid im Wasser ist eine zu grosse Menge davon.

Ist die CO2-Konzentration im Becken zu hoch, beeinflusst das den pH-Wert des Wassers. Das hat auch Auswirkung auf deine Beckenbewohner, genauer gesagt auf den pH-Wert in ihrem Blut. Im Körper der Tiere entsteht CO2. Das ist völlig normal. Sinkt nun der pH-Wert in ihrem Blut, ist eine Abgabe von Kohlenstoffdioxid an das Wasser nicht mehr oder nur noch sehr eingeschränkt möglich.

Der Gedanke, dass in einem Aquarium nur Sauerstoff oder CO2 im Wasser gelöst sein kann, ist weitverbreitet. Doch hier liegt ein Irrtum vor. Selbst wenn das Wasser reich an Sauerstoff ist, können Fische und Co. von Kohlenstoffdioxid-Vergiftungen betroffen sein.

Noch einmal kurz zusammengefasst: Ein zu hoher CO2-Gehalt im Wasser spiegelt sich in einem ebenfalls erhöhten Kohlenstoffdioxid-Wert im Blut der Tiere wider. Der pH-Wert des Blutes sinkt. Das wirkt sich erheblich auf die Körperfunktionen deiner Beckenbewohner aus.

Nur im Extremfall tritt eine reine CO2-Vergiftung auf, wenn etwa zu viel Kohlenstoffdioxid und gleichzeitig zu wenig Sauerstoff im Aquarium vorhanden wäre.

Auf die richtige CO2-Konzentration kommt es an

Möchtest du in deinem Aquarium Fische und/oder Wirbellose halten, sollte der CO2-Gehalt die Grenze von 25 mg pro Liter nicht überschreiten. Um die Werte permanent im Blick zu haben, verwendest du am besten sogenannte Langzeit-Tests. Hierbei handelt es sich um kleine transparente Behälter. In ihrem Inneren befindet sich eine Indikatorflüssigkeit.

Diese Flüssigkeit reagiert mit dem CO2 im Wasser und verändert abhängig von der Konzentration ihre Farbe. Anhand der Farbe weisst du immer, wie viel Kohlenstoffdioxid im Wasser gelöst ist:

Blau bis Dunkelgrün: Im Wasser ist zu wenig CO2 gelöst.

Grün bis Hellgrün: Es ist eine ausreichende Menge CO2 im Wasser vorhanden.

Gelb: Achtung, zu hoher Kohlendioxid-Gehalt. Die Zufuhr muss gedrosselt werden.

Welche CO2-Dauertests-Arten gibt es?

Der Fachhandel bietet Dauertests für CO2 in verschiedenen Formen an:

CO2-Dauertest in Tropfenform: die wohl bekannteste und am meisten genutzte Bauform. Er wird mit einem Saugnapf im Inneren des Aquariums befestigt.

CO2-Orbchecker: Eine Glaskugel ist an einem Saugnapf befestigt. Diese Variante ist sehr platzsparend.

CO2-HängOn Checker: Die zum U gebogene Glasröhre wird an die Aquarienkante gehängt. Er lässt sich sehr leicht entnehmen und ist eine äusserst ästhetische Variante. Durch den langen Weg zwischen Testflüssigkeit und Aquarienwasser reagiert dieser Checker recht träge auf veränderte CO2-Werte.

Alle Bauformen haben eins gemeinsam: Sie werden mit der Testflüssigkeit gefüllt. Ein wenig Luft trennt sie vom Aquarienwasser. Sie überträgt ausserdem die Information über das gelöste Kohlenstoffdioxid an die Testreagenz. Entsprechend verändert diese Flüssigkeit ihren Farbausschlag.

Der Dauertest für Kohlendioxid darf also als Lebensversicherung für deine Beckenbewohner angesehen werden.

Wie kann die richtige CO2-Konzentration ermittelt werden?

Viele Fische und Wirbellose sind an einen eher niedrigen pH-Wert gewohnt. Für sie beträgt der Idealwert ungefähr 6,8. Allerdings gibt es auch einige Fischarten, die einen höheren Wert benötigen. Erkundige dich daher vor dem Kauf, welche Ansprüche sie an ihre Umgebung stellen und ob dein Aquarium diese erfüllen kann.

Für gesunde Pflanzen und Fische liegt der CO2-Gehalt, wie bereits erwähnt, in einem Bereich zwischen 20 und 25 ml/l.. Mit diesem Richtwert weisst du aber noch nicht, wie viel Kohlenstoffdioxid tatsächlich bereits im Wasser gelöst ist. Es gibt noch weitere Faktoren, die beeinflussen, wie viel CO2 du noch zuführen musst:

• Welche tierischen Bewohner pflegst du?

• Welche Form hat dein Aquarium?

• Welche und wie viele Pflanzen befinde sich im Becken?

• Wie stark ist die Wasserbewegung? CO2 baut sich bei stärkerer Strömung schneller ab.

• Wie stark ist deine Beleuchtung?

Bei einem Becken, in dem du wenige oder anspruchslose Pflanzen pflegst, das wenig Licht benötigt und eine geringe Oberflächenbewegung oder Strömung hat, fällt der CO2-Bedarf eher niedriger aus.

Viele Pflanzen, eine starke Beleuchtung ab etwa 0,4 W/l, eine stark bewegte Wasseroberfläche und eine kräftige Strömung – derartige Becken haben einen hohen CO2-Bedarf. Ähnlich verhält es sich, ist das Becken flacher Bauart.

Der nächste Schritt: CO2-Wert im Becken ermitteln

Um das im Wasser enthaltene CO2 zu ermitteln, kannst du mithilfe eines Online-Rechners aus dem pH-Wert und der Karbonathärte, kurz KH, das Kohlenstoffdioxid rechnerisch ermitteln.

Die erforderlichen Werte für die Berechnung erhältst du entweder durch Tröpfchentests oder Messungen mit einem kalibrierten Messgerät.

Was ist eine CO2-Anlage und welche Vorteile bietet sie?

Du hast jetzt schon einiges über die Notwendigkeit erfahren, dein Aquarium mit CO2 zu versorgen. Doch wie kommt es überhaupt ins Wasser? Hier kommt die CO2-Anlage ins Spiel. Sie stellt den gasförmigen Stoff in ausreichender Menge zur Verfügung, sodass er sicher in das Becken eingebracht werden kann. Nachfolgend schauen wir uns die verschiedenen Arten sowie die damit verbundenen Vor- und Nachteile genauer an.

Welche Arten von CO2-Anlagen gibt es?

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen einer Bio-CO2-Anlage und einer Druckgas-CO2-Anlage.

Die Bio-CO2-Anlage

Der Einstieg in die CO2-Düngung kann herausfordernd sein. Er ist kostspielig und kann sogar für deine Aquarienbewohner gefährlich werden. Die Bio-CO2-Anlage stellt im Vergleich zu anderen Systemen eine stark vereinfachte Variante dar und sie erleichtert dir den Einstieg in diese Art der Düngung. Hinzu kommen attraktive Anschaffungskosten.

Was ist eine Bio-CO2-Anlage?

Dieses einsteigerfreundliche System produziert eigenständig Kohlenstoffdioxid. Über einen CO2-Diffusor gelangt der gasförmige Stoff ins Aquarienwasser. Das System ist sehr einfach aufgebaut. Ein einfaches Kunststoffgefäss dient als Gärbehälter. Im Gegensatz zu Druckgassystemen erzeugt sie einen geringen Druck.

Dadurch wird der Umgang mit der Anlage sehr viel sicherer. Des Weiteren können die Hersteller auf Kunststoffe bei der Herstellung zurückgreifen. Es ist weniger Materialaufwand erforderlich. All das spiegelt sich im Preis der Bio-CO2-Anlagen wider. Ausserdem ist es möglich, Bio-CO2-Anlagen selbst zu bauen.

Die Vor- und Nachteile der Bio-CO2-Anlage kurz zusammengefasst

Die Vorteile

• Anschaffung ist günstig

• einfache und sichere Anwendung

Die Nachteile

• temperaturabhängig

• nicht regelbar

• erfordert regelmässige Wartung

• kann nicht mit allen Diffusoren kombiniert werden

Wie funktioniert eine Bio-CO2-Anlage?

Damit diese Art der CO2-Erzeugung funktionieren kann, verwendest du Hefebakterien. Die Bakterien gibst du in eine Zuckerlösung, die sie in Bio-Kohlenstoffdioxid umwandeln. Hat die Reaktion erst einmal begonnen, kannst du darauf aktiv keinen Einfluss mehr nehmen. Es ist auch nicht möglich, die Erzeugung zu regulieren.

Im Internet sind zahlreiche Rezepte für diese Zuckerlösung verfügbar. Alle besitze ihre ganz eigenen Vorzüge und Nachteile. Als effektiv und sehr simpel hat sich die Kombination aus Zuckerwasser, Hefe und Tortenguss erwiesen.

Durch den Tortenguss wird aus der flüssigen Zuckerlösung eine zähe Masse. Das ermöglicht den Hefebakterien, sich langsam und Schicht für Schicht durch sie hindurchzuarbeiten. So entsteht eine verhältnismässig konstante Reaktion, die über einen längeren Zeitraum anhält.

Abhängig von der Grösse des Gärbehälters und der Menge der Rezeptzutaten fällt die CO2-Menge verhältnismässig klein aus. Sie ist ideal, um eher kleinere Becken zu versorgen. Der dabei entstehende Druck liegt unter einem bar. Das macht den Betrieb einer solchen Anlage ungefährlich. Allerdings benötigst du einen Diffusor, der für diesen Niederdruck geeignet ist. Klassische Diffusoren hingegen benötigen mehr als 1,7 Bar. Sie eignen sich daher ausschliesslich für Druckgas-Anlagen.

Verwende in jedem Fall einen CO2-Dauertest, um die gelöste Menge im Becken jederzeit im Auge zu behalten. Das schützt deine tierischen Beckenbewohner.

Wenn du eine Bio-CO2-Anlage kaufen möchtest

In der Anschaffung sind Bio-CO2-Anlagen günstig. Qualitativ hochwertige Systeme zu finden, ist eine Herausforderung. Wir zeigen dir, welche Aspekte beim Kauf eine wichtige Rolle spielen.

Die Ausstattung

Ein Druckbehälter und ein CO2-Schlauch (druckfest) bilden die Basis. Hier hört die Gemeinsamkeit der zahlreichen Angebote aber auch schon auf.

Um den Start zu vereinfachen, sollten folgende Dinge im Lieferumfang enthalten sein:

• vorgefertigte Mischung aus Hefe und Zucker

• Niederdruck-Diffusor

Ist der Diffusor nicht enthalten, solltest du dich unverzüglich über die verschiedenen Modelle erkundigen, da du um diese relevante Komponente nicht herumkommen wirst. Im Fachhandel sind Niederdruck-Diffusoren auch einzeln erhältlich. Vielfach übersteigt ihr Preis den so mancher Bio-CO2-Anlage.

Die Menge an CO2 kann nicht reguliert werden. Daher benötigst du keinen Blasenzähler. Der CO2-Dauertest hingegen sollte in keinem Fall fehlen. So behältst du den gelösten CO2-Gehalt immer im Blick.

Einige Sets enthalten zudem einen Isolationsbehälter. Er trägt dank seiner isolierenden Eigenschaften im Druckbehälter zu einer konstanten Temperatur. Das wiederum gestaltet die Erzeugung des Gases stabiler und gleichmässiger.

Welche Diffusoren eignen sich für eine Bio-CO2-Anlage?

Der Fachhandel bietet viele verschiedene Diffusoren an. Sie können aus Glas oder Edelstahl bestehen. Damit er aber seine Arbeit auch mit dem niedrigen Druck der Bio-CO2-Anlage verrichten kann, muss der Diffusor eigens dafür ausgeschrieben sein.

Im Gegensatz zu den Hochdruck-Verwandten besitzen Niederdruck-Diffusoren einen entscheidenden Nachteil. Die Zerstäubung des Kohlenstoffdioxids fällt durch den geringen Arbeitsdruck recht gering aus. Das hat zur Folge, dass sich die grossen Blasen im Wasser weniger gut lösen und dazu eine sehr lange Zeit benötigen.

Für welche Aquarien eignet sich die Bio-CO2-Anlage?

Die Versorgung mit Bio-CO2 eignet sich insbesondere für kleinere Becken. Völlig problemlos lassen sich etwa mit selbst gebauten Anlagen Becken bis zu 60 Litern versorgen. Systeme, die du im Fachhandel erwerben kannst, ermöglichen dir auch eine ausreichende Versorgung von bis zu 120 Litern Beckengrösse.

Möchtest du diese preiswerte Variante in einem Nano-Becken verwenden, ist insbesondere bei den selbst gebauten Systemen Vorsicht angeraten. Schnell erreicht bei Becken unter 20 Litern der CO2-Gehalt im Wasser kritische Werte. Eine lebensbedrohliche Überdosis wäre die Folge. Namhafte Hersteller wie dennerle bieten mittlerweile Bio-Systeme an, die sehr stabil laufen und so geringe Mengen Kohlenstoffdioxid erzeugen, dass sie problemlos in den kleinen Aquarien eingesetzt werden können.

Isolierung für mehr CO2?

Wie du bereits erfahren hast, spielen Umwelteinflüsse wie Temperatur oder auch Licht bei der Bio-CO2-Produktion eine grosse Rolle. Je wärmer der Reaktionsbehälter gelagert wird, etwa auf oder bei einer Heizung, desto zügiger erfolgt der chemische Prozess. Bei kalter Umgebung verlangsamt er sich oder kommt beinahe zum Erliegen. Die CO2-Produktion sinkt.

Um die Temperaturschwankungen in der Anlage auf ein Minimum zu reduzieren, werden Isolationsbehälter verwendet. Du stülpst sie über den Druckbehälter. Das hält nicht nur die Temperatur auf einem gleichmässigen Niveau, es verdunkelt den Druckbehälter. Das hat ebenfalls eine positive Wirkung auf die CO2-Produktion.

Das solltest du über CO2-Druckgas-Anlagen wissen

Wie die Bio-CO2-Anlage versorgt auch die Druckgas-Anlage dein Aquarium mit dem wichtigen Nährstoff Kohlenstoffdioxid. Das System besteht aus mehreren Komponenten:

Druckspeicher: Gasflasche mit einem Druck von 50 bar.

Druckminderer: Er reduziert die 50 bar auf 2 bar. Gleichzeitig ist darin ein Nadelventil enthalten. Damit regulierst du die Durchflussmenge an CO2 und kannst sie so optimal an die Anforderungen deines Beckens anpassen.

Während der Nacht ist es nicht notwendig, CO2 dem Becken zuzuführen. Natürlich kannst du dafür einfach das Nadelventil schliessen und am nächsten Morgen erneut aufdrehen. Das kann aber eine veränderte Einstellung zur Folge haben. Einfacher lässt sich die Nachtabschaltung mit einem Magnetventil realisieren.

Die Vor- und Nachteile einer CO2-Druckgas-Anlage kurz zusammen gefasst

Die Vorteile

• kann gut reguliert werden

• ist automatisierbar

• liefert konstant CO2

• benötigt wenig Wartung

• Betriebskosten sind überschaubar

• ermöglicht Regulierung des pH-Werts

Wie funktioniert eine Druckgas-CO2-Anlage?

Wie bei der Bio-Variante benötigt das Druckgas-System etwas Hilfe, um das CO2 möglichst effektiv im Aquarium zu verteilen. Unterstützung bekommt sie vom Diffusor oder vom CO2-Flipper. Er ist zwar nicht Teil der eigentlichen CO2-Anlage. Um es besser einzubringen, ist sind diese Komponenten dennoch unersetzlich.

Der Druckminderer senkt den Arbeitsdruck von 50 bar auf 2 bar. Über das Nadelventil bestimmst du die durchströmende Gasmenge. Eine Leitung oder ein Schlauch befördern es zum CO2-Diffusor. In seinem Inneren befindet sich eine Membran. Wird das Gas hindurchgedrückt, teilt es sich in sehr viele und kleinste Blasen auf. Das Wasser wird auf diese Weise mit dem Nährstoff angereichert, unterstützt von der Strömung im Becken.

Wie finde ich die richtige CO2-Anlage für mein Aquarium?

Wir haben im Folgenden einige Punkte aufgelistet, die dir als Entscheidungshilfe für den CO2-Anlagen-Kauf dienen sollen.

Für welchen Anwendungsbereich ist die Anlage gedacht?

Pflanzen, die gesund und kräftig wachsen, das ist sicherlich der Wunsch vieler Aquarianer. Möchtest du anspruchsvolle Pflanzen pflegen, oder dein Becken üppig bepflanzen, kommst du früher oder später um die Anschaffung einer CO2-Anlage nicht herum.

Insbesondere Aquascaper wissen die Regulierbarkeit der Druckgas-Systeme zu schätzen. Wenn es dir gefällt, kann deine Aquarienlandschaft innerhalb kürzester Zeit stark verändern.

Diese Veränderungen können etwa aus dem Einsetzen anspruchsvolleren Pflanzen bestehen. Tiere kommen hinzu oder werden entnommen. All diese Dinge erfordern eine ständige Kontrolle und einer Anpassung deiner Einstellungen. Sie sind mit einer Bio-CO2-Anlage nicht möglich.

Einzelkomponenten oder lieber gleich im Set kaufen?

Im Fachhandel findest du eine grosse Auswahl an Druckgas-CO2-Anlagen. Sie enthalten üblicherweise

• eine Gasflasche,

• einen passenden Druckminderer und

• den Druckluftschlauch.

Möchtest du beim Kauf richtig sparen, lohnt sich ein Preisvergleich von Komplettanlagen und der benötigten Einzelkomponenten. Gibt es noch weitere Einsparmöglichkeiten? Befindet sich in deiner Nähe einen Gashändler, kannst du dort eine Leihflasche erwerben. Für die zukünftigen Füllungen bezahlst du lediglich die Pfand- und Füllkosten.

Hinzu kommt: Verwendest du eine eigene Druckgas-Flasche, ist eine regelmässige Prüfung (kostenpflichtig) durch den TÜV erforderlich. Bei einer Leihflasche übernimmt sie der Händler.

Einweg oder Mehrweg?

Auch hier hast du die Auswahl zwischen zwei verschiedenen Varianten.

Einwegflaschen

Die Bezeichnung verrät es schon: Einwegflaschen eignen sich nur für den einmaligen Gebrauch und sie können nicht wiederverwendet werden. Das bringt auf die Dauer höhere Kosten mit sich und erzeugt auch bei fachgerechter Entsorgung zusätzlichen Müll.

Da das Gewinde der Einwegflasche meist kleiner ausfällt, ist in einigen Fällen ein zusätzlicher Adapter erforderlich, möchtest du einen universellen Druckminderer mit Nadelventil verwenden. Hersteller wie dennerle oder JBL führen CO2-Anlagen mit Einwegflaschen. Dazu bieten sie passende Druckminderer an. Der Nachteil an diesen Systemen sind die eigens dafür ausgelegten Gewinde. Ihre Grösse und die Steigung verhindern häufig, dass universelle Druckminderer passen.

Mehrwegflaschen

Im Gegensatz zu ihren Einweg-Verwandten kann eine leere Mehrwegflasche wieder aufgefüllt und erneut verwendet werden. Das optimiert die Folgekosten der CO2-Düngung und schont die Ressourcen. Auch bei der Grösse der Flaschen gibt es Unterschiede zu Einwegsystemen. Sie sind häufig grösser. Du hast eine grössere Menge an Kohlenstoffdioxid zur Verfügung.

Wie gross soll eine Gasflasche sein?

Ein häufiger Anfängerfehler besteht darin, die Grösse der CO2-Flasche einzuschätzen. Ist die Entscheidung für eine dauerhafte CO2-Düngung für dein Aquarium gefallen, ist es empfehlenswert, gleich eine grössere Flasche zu verwenden. Bei Bedarf musst du den Platz dafür anpassen oder mehr Platz in deiner Planung dafür vorzusehen.

Warum ist eine grössere Flasche sinnvoll? Es ist ganz einfach der Kosten-Nutzen-Faktor. Dein Aquarium benötigt den Nährstoff dauerhaft. Meist ist der Preis einer 500-g-Flasche ähnlich dem einer Druckgasflasche mit einer Füllmenge von 2 Kilogramm.

Entscheidest du dich gleich für eine grössere Flasche, sparst du gleich doppelt: Bei den Kosten und bei der Anzahl der Fahrten zum örtlichen Gas-Händler oder in das Zoofachgeschäft.

Gibt es CO2-Anlagen für Sodastream-Zylinder?

Wassersprudler sind eine sehr praktische Sache und machen das Schleppen schwerer Getränkekisten überflüssig. Damit das Wasser auch schön perlt, presst der Sprudler Kohlendioxid (CO2) in das Wasser in der Sprudlerflasche.

Da das CO2 in diesen Zylindern identisch mit denen in speziellen Druckgasflaschen ist, kannst du es ebenfalls für die Düngung in deinem Aquarium verwenden. Die Vorteile dieser Methode sind vielfältig und wiegen mögliche Nachteile auf.

Gute Verfügbarkeit: CO2-Zylinder für Wassersprudler sind heute in vielen Supermärkten, Discountern oder Drogeriemärkten etc. erhältlich.

Unabhängig vom Aquarien-Fachhandel: Durch die hohe Verfügbarkeit bist du vom Fachhandel nicht mehr abhängig.

Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis: Die Kosten für eine Neufüllung eines 425-g-Zylinders liegt unter dem einer 500-g-Druckgasflasche fürs Aquarium.

Ideal für den Notfall: Sollte die Mehrwegflasche etwa ausserhalb der Ladenöffnungszeiten mal leer sein, kannst du bis zum nächsten Einkauf die Zeit mit dem Zylinder vom Wassersprudler überbrücken. Aber Achtung: Hierfür benötigst du wahrscheinlich einen Adapter.

Viele herkömmliche CO2-Anlagen können problemlos nachgerüstet werden.

Durch die Verwendung eines Adapters vergrössert sich die Zahl der Verbindungen. Damit steigt auch das Risiko einer Undichtigkeit im System.

Welche Möglichkeiten gibt es, das Aquarium per Sodastream mit CO2 zu versorgen?

Komplettanlagen für Sodastream

Besitzt du noch keine CO2-Anlage, könnte ein Komplettanlagen mit entsprechender Vorrichtung etwas für dich sein. Bei diesen Offerten bekommst du den CO2-Zylinder gleich mit dazu. Ist er leer, kannst du ihn vor Ort im Supermarkt, beim Getränkehändler und Co. günstig und einfach tauschen. Alternativ dazu findest du im Internet preisgünstige Angebote für den Zylindertausch.

Vorhandene Anlage auf die CO2-Zylinder umrüsten

Du hast bereits eine Druckgas-CO2-Anlage und möchtest sie mit dieser preisgünstigen Alternative nutzen. Dazu benötigst du nicht viel. Um den bisherigen Druckminderer weiter zu betreiben, ist ein Adapter erforderlich. Um die Dichtigkeit des Systems zu gewährleisten, ist es wichtig, den Adapter passend zu deinem System auszuwählen. Hier kommt es auch darauf an, ob es sich um ein Einweg- oder Mehrweg-System handelt.

Der Adapter wird einfach an den Druckminderer geschraubt. Und schon kannst Du die Zylinder als Quelle für deine CO2-Düngung im Aquarium verwenden. Das stellt mit Abstand die günstigste Art dar, das Becken auf die Druckzylinder umzustellen.

Für Druckzylinder: CO2-Druckminderer

Nennst du bereits einen oder mehrere Gaszylinder für Wassersprudler dein Eigen, bietet der Handel einzelne CO2-Druckminderer an. Sie eignen sich für den Einsatz auf den Zylindern. Entscheidest du dich für ein Doppelkammer-Modell mit zwei Manometern, kannst du auf den Anzeigen den Flaschen- und Arbeitsdruck ablesen. Günstigere Varianten mit einem Manometer zeigen dir lediglich den Arbeitsdruck an.

Neben namhaften Herstellern wie Hiwi finden sich am Markt zahlreiche preisgünstige Anbieter aus Asien.

DIY: Zu Hause selbst Sodastream-Zylinder nachfüllen

Lange Zeit war es nicht möglich, die praktischen Zylinder in Eigenregie nachzufüllen. Auch in diesem Bereich hat sich in den vergangenen Jahren viel verändert. Daher kannst du mittlerweile nicht nur deine CO2-Anlage mit einem Gaszylinder ausrüsten. Ist der Mehrweg-Zylinder leer, kannst du ihn unkompliziert und preisgünstig aus einer grösseren Druckgasflasche nachfüllen. Das macht den Gang zum nächsten Supermarkt überflüssig und spart gleich noch bares Geld.

Um den Nährstoff von einer grösseren Flasche in die kleineren Zylinder umzufüllen, benötigst du lediglich einen passenden Refill-Adapter. Das Auffüllen des CO2-Zylinders geschieht per Druckausgleich: Das «flüssige» Kohlendioxid strömt durch den Adapter vom grossen Behälter in den kleinen. Dazu verbindest du beide Gasbehälter mit dem Refill-Adapter.

Das Handrad der grossen Druckflasche wird geöffnet und das flüssige CO2 fliesst so lange in die Kartusche, bis ein Druckausgleich hergestellt ist. Das nimmt etwa 20 bis 25 Sekunden in Anspruch. Der Zylinder ist vollständig mit dem Nährstoff fürs Aquarium gefüllt.

Lässt sich die Füllmenge beeinflussen?

Die Temperatur der beiden Gasbehälter entscheidet über die Füllmenge. Der Flaschendruck steigt bei einer wärmeren Flasche. Die einfüllende Menge fällt etwas höher aus.

Hat die Gasflasche ungefähr Raumtemperatur, also 18 bis 20 Grad und ist der Zylinder vorgekühlt, erzielst du das beste Ergebnis.

Die CO2-Nachtabschaltung schont Nerven und den Geldbeutel

Was ist eine Nachtabschaltung

Dieses eher unscheinbare Bauteil ist ein zentrales Element deiner CO2-Anlage. Sie wird zwischen dem Druckminderer und dem Diffusor installiert. Ihre Aufgabe ist einfach: Ist das Licht eingeschaltet, kann der Nährstoff ungehindert durch das Magnetventil strömen.

Pflanzen betreiben nur bei Licht Fotosynthese. Während dieser Zeit können sie Kohlendioxid verarbeiten und nur in diesem Zeitraum ist es sinnvoll, das Becken mit CO2 zu düngen. Wir empfehlen daher, die Nachtabschaltung der CO2-Anlage über die Zeitschaltuhr vom Licht zu steuern.

Nicht nur für Sparfüchse: CO2-Nachtabschaltung

Je nachdem, für welches System der CO2-Düngung du dich entscheidest, ist die Anschaffung kostenintensiv. Dennoch ist in vielen Sets eine Nachtabschaltung nicht enthalten. Sie muss einzeln erworben werden.

1. Sehr hohes Sparpotenzial

Ist deine CO2-Anlage nur während der Beleuchtungsphasen (ungefähr 8 Stunden) eingeschaltet, sparst du pro Tag rund ⅔ der 24-h-Menge. Das wiederum hat zur Folge, dass du deine CO2-Flasche entsprechend weniger auffüllen/tauschen musst.

2. Keine CO2-Verschwendung mehr

Zusätzlich zu dem enormen Sparpotenzial schonst du mit der Nachtabschaltung die Lungen deiner Beckenbewohner. Bei abgeschalteter Beleuchtung wandeln Pflanzen Kohlendioxid nicht in Sauerstoff um. Das Gegenteil ist der Fall. Sie verbrauchen ihn und geben dabei selbst CO2 an das Aquarienwasser ab. Das kann bei stark bepflanzten Becken oder solchen mit hohem Besatz zu einer Sauerstoff-Knappheit führen. Das kann ein nächtliches Fisch- oder Garnelensterben auslösen.

So funktioniert die CO2-Nachtabschaltung

Hinter der Nachtabschaltung verbirgt sich ein sogenanntes Magnetventil. Steht es «unter Strom» ist das Ventil offen. Kohlenstoffdioxid gelangt ins Becken. Wird die Stromzufuhr unterbrochen (manuell oder per Zeitschaltuhr), schliesst das Ventil, es kann kein CO2 mehr ins Becken fliessen.

Wie lange hält eine CO2-Anlage?

Wie lange du mit einer CO2-Füllung auskommst, hängt von der Menge und dem Bedarf deiner Wasserpflanzen ab. Üblicherweise kommst du bei einem 100-l-Becken etwa drei Monate damit aus, verwendest du eine 500-g-Flasche.

Fazit: Gesunde und prachtvolle Pflanzen

Verwendest du in deinem Aquarium eine CO2-Düngung, kannst du dich selbst von den positiven Wirkungen auf das Becken überzeugen. Es treten weniger Algen auf, Pflanzen wachsen schneller und prachtvoller.

Auf lange Sicht sind Druckgas-CO2-Anlagen wartungsfreundlicher und günstiger. Ausnahme: Du nutzt eine selbst gebautes System und stellst die Mischung dafür selbst her. Auch wenn auf den ersten Blick die Anschaffungskosten für ein Druckgas-System hoch sind, die Investition ist einmalig. Dafür wird es dich über viele Jahre begleiten und für ein schönes und stabiles Becken sorgen.

Eric Studer

Eric ist ein begeisterter Aquarianer, dessen Leidenschaft für Fische und andere Meeresbewohner unerschütterlich ist. Er verbringt viel Zeit damit, sich um sein Aquarium zu kümmern und neue Arten zu entdecken.