27.3.2023

7 Minuten

Aquarium Luftpumpe

Eric Studer

Aquarium Luftpumpe – damit dem Becken nicht die Luft ausgeht

Die Gründe, weshalb ein Becken zusätzlich mit einer Luftpumpe belüftet werden sollte, sind unterschiedlich. Sie reichen von kurzfristig aufgestellten und noch nicht eingefahrenen Becken bis zur Aufzucht von Salzkrebsen. In diesem Beitrag erfährst du alles rund um das Thema Aquarien-Belüftung.

Wann benötigt man eine Aquarienluftpumpe?

Eine Luftpumpe gehört zur technischen Ausstattung fürs Aquarium, die meist nur in Ausnahmefällen benötigt wird. Ist es gut eingefahren, ist das Verhältnis zwischen Pflanzen und tierischen Beckenbewohnern ausgeglichen. Es herrscht ein Gleichgewicht in dem künstlichen Ökosystem, üblicherweise ist keine Luftpumpe erforderlich.

Die Pflanzen im Aquarium erzeugen ausreichend Sauerstoff. Es geht deinen Tieren im Becken gut. Und wann benötigt man dann eine Luftpumpe?

Es gibt verschiedene Fälle, in denen zu wenig Sauerstoff im Becken gelöst ist:

Erhöhte Wassertemperatur: In warmem Wasser, etwa während einer längeren Hitzeperiode im Sommer, ist deutlich weniger Sauerstoff als in kaltem gelöst.

Medikamenten-Gabe

Kranke Pflanzen

Zu hoher Besatz im Becken

Krankheiten: insbesondere Kiemenwürmer

Ungenügende Wasserpflege: Mulm, der sich im Becken ansammelt, verbraucht Sauerstoff und fördert Fäulnis im Boden.

Für die grossen und kleinen Organismen reicht der so dringend benötigte Sauerstoff nicht aus und du musst zusätzlich O2 (Sauerstoff) in das Wasser bringen.

Welche Arten von Luftpumpen gibt es?

Grundsätzlich wird zwischen

• Lufthebern,

• Membranpumpen oder Kompressoren sowie

• Luftpumpen

unterschieden. Der Luftheber steht üblicherweise mit dem Hamburger Mattenfilter, kurz HMF in Verbindung. Er dient der Reinigung des Ökosystems. Die anderen Geräte sind ausschliesslich dazu da, Sauerstoff ins Becken einzubringen.

Sie funktionieren nach einem vergleichbaren Prinzip. Dafür platzierst du ausserhalb des Beckens eine Pumpe. Von dem Gerät führt ein kleiner Schlauch ins Becken. Über ihn pumpt das Gerät nun Luft ins Aquarium-Innere. Das bringt auf der einen Seite Sauerstoff ins Wasser ein. Jedoch treibt dieses Vorgehen CO2 aus. Ein sogenannter Sprudelstein teilt den Luftstrom in unzählige kleine Bläschen. Sie lösen sich leicht im Wasser und sehen gleichzeitig schön aus.

Wichtig: Ein Rückschlagventil erlaubt den Luftstrom, verhindert aber ein Zurückfliessen des Wassers. Das schützt die Pumpe vor Wasser und vor Beschädigung.

Woran erkenne ich zu wenig Sauerstoff im Becken?

Es gibt Fälle, in denen kannst du grundsätzlich davon ausgehen, dass der Sauerstoff-Haushalt in einem Aquarium nicht funktioniert. Das gilt etwa für Zuchtbecken. Durch den Einsatz einer Luftpumpe kannst du das Becken sofort nutzen.

Selbst wenn dein Aquarium im Normalfall stabil ist, ist ein regelmässiger Blick auf deine Beckenbewohner immer empfehlenswert. An ihrem Verhalten kannst du sehen, ob im Becken zu wenig Sauerstoff vorhanden ist. Halten sich die Tiere nahe der Oberfläche auf oder schnappen sie dort nach Luft, musst du umgehend handeln.

Ist die Beleuchtung eingeschaltet, produzieren Wasserpflanzen im Aquarium Sauerstoff. Nachts hingegen verbrauchen sie ihn. Die Sauerstoffkonzentration im Wasser erreicht kurz vor Beginn der Beleuchtungsphase einen Tiefpunkt. Ist das Licht eingeschaltet, nehmen sie die Sauerstoffproduktion wieder auf. Schwankungen im Sauerstoff-Haushalt sind daher völlig normal.

Zeigen deine Fische bei eingeschalteter Beleuchtung auch in Ruhe schnelle Bewegungen der Kiemendeckel oder «angeln» an der Oberfläche nach Sauerstoff, ist das ein sicheres Zeichen, dass das Gas im Wasser fehlt.

Eine Luftpumpe schafft hier schnell und wirkungsvoll Abhilfe. Dennoch solltest du auf die Suche nach der Ursache gehen, um das Problem langfristig zu lösen. Ändere etwa die Bepflanzung oder reduziere den Besatz (z. B. durch Umverteilung in andere Becken).

Worauf muss ich beim Kauf einer Aquarienluftpumpe achten?

Auch wenn du eine Luftpumpe nicht dauerhaft betreiben musst, es ist immer empfehlenswert, ein Gerät für spontane Notfälle anzuschaffen. Nachfolgend haben wir dir Kriterien zusammengestellt, die beim Kauf wichtig sind.

Die Leistung der Luftpumpe

Die Pumpleistung gibt an, wie viele Liter Luft pro Stunde die Geräte befördern können. Daran kannst du letztlich auch sehen, welche Grösse für dein Aquarium geeignet ist. So genügt etwa für ein 54 l grosses Aquarium eine Luftpumpe mit einer Leistung von 200 l/h. Die Angaben zur Leistung der jeweiligen Pumpe und welche Beckengrösse dafür empfohlen wird, findest du üblicherweise in den Herstellerangaben.

Die Anschlüsse

Die meisten im Handel erhältlichen Pumpen verfügen über zwei Anschlüsse. Bei Bedarf kannst du zwei Becken gleichzeitig mit einem Gerät belüften. Möchtest du eine grössere Anlage, etwa mehrere Zuchtbecken betreiben, achte beim Kauf auf die Menge der Anschlüsse.

Die Lautstärke

Pumpen und Co. erzeugen während des Betriebs Geräusche. Steht dein Aquarium im Wohnraum, ist es wichtig, möglichst geräuscharme Geräte zu verwenden. Arbeitet die Pumpe, vibriert sie. Das kann nicht nur ein «Herumtanzen» auf der Oberfläche hervorrufen. Eine weitere Folge kann eine unangenehme Geräuschkulisse sein. Kundenbewertungen zum Thema Lautstärke können dir bei deiner Entscheidung helfen. Um die Vibrationen zu dämpfen, kannst du die Pumpe auf eine Unterlage aus Schaumstoff oder anderen weichen Materialien setzen.

Welche Vor- und Nachteile hat eine Luftpumpe im Aquarium?

Die Belüftung des Aquariums hat viele Vor-, aber auch einige Nachteile:

Vorteile

• Verbesserung der Sauerstoffversorgung in nicht bepflanzten Aquarien (Aufzuchtbecken, Barschbecken etc.), bei hohem Besatz, bei wenig Bewegung an der Oberfläche. In der Nacht erhöht eine leichte Belüftung gezielt den Sauerstoffgehalt im Wasser. Belüftest du nur während der Nachtstunden, regeneriert sich der CO2-Pegel morgens wieder.

• Vermischung ungleichmässig erwärmter Wasserschichten

• Verschiedene Fischarten bevorzugen eine stärkere Wasserströmung.

Mögliche Nachteile

• Die Pumpe verursacht im Gebrauch Geräusche. Sie können als unangenehm und störend empfunden werden.

• CO2 wird aus dem Wasser ausgetrieben und fehlt den Pflanzen als Nährstoff.

• Sind Schadstoffe wie Nikotin in der Raumluft enthalten, werden sie im Wasser gelöst.

Um gegen spontan auftretende Notfälle gewappnet zu sein, ist es nützlich, jederzeit eine Durchlüftungsanlage (Luftpumpe und Ausströmerstein) zur Hand zu haben.

Eric Studer

Eric ist ein begeisterter Aquarianer, dessen Leidenschaft für Fische und andere Meeresbewohner unerschütterlich ist. Er verbringt viel Zeit damit, sich um sein Aquarium zu kümmern und neue Arten zu entdecken.