26.12.2022

5 Minuten

Javamoos und Javafarn für dasAquarium

Eric Studer

Das Javamoos gehört ebenso wie das Javafarn zu den beliebtesten Aquariumpflanzen. Beide Arten werden gerne miteinander verwechselt. Doch trotz des ähnlich klingenden Namens handelt es sich um zwei völlig verschiedene Gewächse. Das eine ist ein Moos, das andere ein Farn. Dennoch gibt es eine Gemeinsamkeit: Beide Pflanzen stammen ursprünglich aus Südostasien und teilen sich so die gleiche Urheimat.

Was ist Javamoos?

Javamoos, botanisch Taxiphyllum barbieri genannt, ist eine pflegeleichte Terrarium- und Aquariumpflanze. Wie der Name bereits sagt, stammt das Moos von der indonesischen Insel Java. Es kommt aber auch in anderen Regionen Südostasiens vor. Dort wächst das Javamoos an den Flussufern in und am Wasser. Das Moos bildet mit seinen locker fiedrig und einfach verzweigten Stämmchen eine dichte Decke und ist mit seinem satten Hellgrün ein optisches Highlight. Es benötigt wenig Platz und stellt kaum Ansprüche. Deshalb bereitet dir das Javamoos auch als Anfänger viel Freude. Die Pflanze ist seit den 1930er Jahren in Europas Aquarien verbreitet.

Javamoos als Teil der Aquarienbepflanzung

Javamoos lässt sich im Aquarium auf vielfältige Weise verwenden. Du kannst es nahezu überall befestigen und so wunderschöne Unterwasserlandschaften gestalten. Du fixierst das Moos mit einem Bindfaden oder einer Angelschnur an Steinen, Hölzern, Wurzeln oder Dekoelementen und verleihst diesen Dingen mehr Ausdruck und Lebendigkeit.

Beliebt ist die Gestaltung eines Bonsais mithilfe einer speziell geformten Wurzel. Auch das Einklemmen zwischen einem Felsen oder zwei Steinen ist möglich. Darüber hinaus haftet das Moos auf der Aquariumrückwand sowie an Plastikschläuchen, rauen und glatten Flächen. Nach einigen Wochen bildet die Pflanze Haftwurzeln, sogenannte Rhizoide. Nachdem das Javamoos auf der Unterlage festgewachsen ist, entfernst du die Befestigungsmaterialien. Alternativ dazu lässt du das Moos frei im Aquarium treiben.

Diesen Nutzen bringt das Javamoos im Aquarium

Wenn du Javamoos ins Aquarium setzt, tust du der darin lebenden Tierwelt etwas Gutes. Kleine Fische und Wirbellose finden darin eine willkommene Versteckmöglichkeit. Im dichten Geflecht laichen besonders gerne kleine Fische. Diese suchen hier ebenso wie Garnelen nach Futter, denn im Moos sammeln sich zahlreiche Mikroorganismen.

Die Vorteile des Javamooses auf einen Blick:

  • vielseitig und kreativ einsetzbar
  • attraktives Grün
  • Versteck für Fische und Garnelen
  • Nahrungsquelle für Wirbellose und Fische
  • willkommener Laichplatz

So pflegst du das Javamoos richtig

Die Moospolster sind nicht nur Heimat für zahlreiche Mikroorganismen, sondern in ihnen sammelt sich mit der Zeit auch viel zerfallenes organisches Material an. Deshalb solltest du das Moos regelmässig auswaschen. Der Mulmsauger eignet sich nur für diese Arbeit, wenn du sehr behutsam damit umgehst und das empfindliche Moos nicht beschädigst. Da die Pflanze sehr schnell wächst, schneidest du sie am besten mit einer Schere immer wieder in die gewünschte Form zurück. Mache das aber vorsichtig, denn das Moos ist zart und verliert rasch Fäden. Setzt du frisch gekauftes Javamoos ins Aquarium, dann sind bräunliche Stellen völlig normal. Die braunen Kapseln bildet die Pflanze ausserhalb des Wassers. Im Aquarium verschwinden sie nach einiger Zeit wieder und das Javamoos erstrahlt in wunderschönem Grün. Möchtest du das Moos vermehren, dann genügen hierfür bereits kleine Teile. Diese bilden schnell neue Kolonien.

Eine weitere beliebte Aquariumpflanze:

Javafarn

Beim Javafarn handelt es sich ebenfalls um eine pflegeleichte und robuste Aquarienpflanze aus Südostasien. Die wissenschaftlich als Microsorum pteropus bezeichnete Pflanze trägt auch den Namen Schwarzwurzelfarn und pflegt eine amphibische Lebensweise. Im tropischen Asien wächst der Javafarn in steinigem Umfeld von Fliessgewässern und steht zeitweise überflutet. Auf Wurzeln sind die Farne ebenso zu finden.

Vom Javafarn gibt es verschiedene Zuchtformen. Die ursprüngliche Form verfügt über harte, etwa zehn bis 20 Zentimeter lange und rund 1,5 Zentimeter breite Blätter. Die lanzettenartig geformten Blätter besitzen gewellte Ränder. Die Wurzeln des Javafarns sind schwarz. Typisch ist die Entwicklung dicht beschuppter kriechender Rhizome. Der Farn bildet seine Sporen nur über Wasser. Diese befinden sich an der Blattunterseite.

Der Javafarn in der Aquaristik

Der Javafarn ist mit seinem kräftigen Grün eine attraktive Aquariumpflanze. Aufgrund seiner Grösse und Wuchsfreude eignet sich der Farn perfekt für die Gestaltung des Hintergrunds. Besonders beliebt ist der Javafarn in Aquarien, in denen Afrikanische Buntbarsche und Saugwelse leben. Sie lassen den Farn im Gegensatz zu vielen anderen Pflanzen in Ruhe. Neben der Ursprungsform gibt es speziell für das Aquarium die Sorten „Tropica“ und „Windelov“. Windelov erreicht eine Länge von rund 15 Zentimetern. Die Blattspitzen sind stark verzweigt. Die Sorte Tropica ist mit ihren bis zu 30 Zentimeter langen und maximal 15 Zentimeter breiten Blättern deutlich grösser. Die Blätter von Tropica sind fiederteilig und tief gebuchtet.

So setzt du den Javafarn ins Aquarium ein

Du gräbst den Javafarn nie in den Boden ein, sondern befestigst ihn auf hierfür geeigneten Untergründen. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Wurzeln oder Steine. Hierfür benutzen sie Nähgarn oder Angelschnüre. Manche Aquarianer binden oder klemmen den Farn an die Beckenwand. Alternativ dazu steckst du die Pflanze zwischen Steine. Der Javafarn bildet ein Rhizom. Diese horizontale Sprossachse muss immer freiliegen. Andernfalls kann es passieren, dass die Pflanze stirbt. Es dauert nur wenige Wochen, bis der Farn Haftwurzeln ausbildet und von selbst auf dem Untergrund haftet. Du entfernst dann die Fäden.

So fühlt sich der Javafarn wohl

Der Javafarn fühlt sich bei einer Wassertemperatur von 20 bis 25 Grad Celsius am wohlsten. Er liebt mittelhartes bis hartes Wasser. Wichtig ist ein regelmässiger Teilwasserwechsel. Leidet die Pflanze an Eisenmangel, dann bilden sich auf den Blättern schwarze Flecken. Du hilfst deinem Farn in einem solchen Fall mit einem speziellen Eisendünger. Bei guter Pflege vermehrt sich dein Javafarn von selbst.

Du erkennst die kleinen Ableger an den Blattspitzen. Die winzigen Pflänzchen lassen sich später leicht ablösen. Dann verfügen sie bereits über eigene Wurzeln. Du kannst sie an eine andere Stelle pflanzen oder an befreundete Aquarianer verschenken.

Eric Studer

Eric ist ein begeisterter Aquarianer, dessen Leidenschaft für Fische und andere Meeresbewohner unerschütterlich ist. Er verbringt viel Zeit damit, sich um sein Aquarium zu kümmern und neue Arten zu entdecken.