Aquascaping

Was ist Aquascaping?

Aquascaping vereint die Kunst, Landschaften zu kreieren, mit der Aquaristik. Auch wenn die Natur hierfür als Vorbild dient, deiner Fantasie sind nahezu keine Grenzen gesetzt. Der Begriff «Unterwassergärtnerei» verdeutlicht, was hierbei im Vordergrund steht. Sämtliche Decoration im Aquarium wie Pflanzen, Steine, Felsen, Treibholz oder Ähnliches wird so angeordnet, dass sie ästhetisch wirkt und Überwasser-Szenarien in möglichst natürlicher Weise entsprechen.

Aquascaping im Aquarium umfasst nicht nur den Schnitt, die Pflege und die Ökologie eines Beckens. Aspekte des Designs und des Layouts, die über die seine Grenzen hinaus reichen, gehören ebenfalls dazu. Das macht es insbesondere für Einsteiger in dieses faszinierende Hobby herausfordernd, das perfekte Natur Aqua zu bekommen und zu erhalten.

Doch zuerst:

Die Geschichte des Aquascapings

Die Wurzeln dieser Technik reichen zurück bis in die Niederlande der 1930er-Jahre. Als Mitte der 1990er das erste Buch des Japaners Takashi Amano in deutscher Sprache erschien, wurde diese hohe Kunst regelrecht befeuert. Das Werk mit dem Titel „Pflanzenparadiese unter Wasser“ zeigte atemberaubende Unterwasserwelten auf engstem Raum, wie sie bis dato in Europa noch nicht bekannt waren. Liebevoll und detailverliebt wie ein Zen-Gärtner richtete Amano seine Aquarien ein. Die Aquarienlayouts zeigten ein bis dahin unbekanntes Streben nach Perfektion. Klare Formen und perfekt abgestimmte Farben ziehen bis heute nicht nur Aquarianer in ihren Bann. Entgegen allen Vorbehalte aus der Anfangszeit: Aquascaping funktioniert. Voraussetzung ist, dass du dich an gewisse Regeln hältst und dich mit der Thematik beschäftigst.

Grundlegende Prinzipien

Zunächst scheint der gesamte Prozess Einsteigern schwierig. Befolgst du die folgenden Grundlagen, ist es leichter, als es auf den ersten Blick erscheint. Es geht im Wesentlichen darum, die richtige Balance zwischen der eigenen Kreativität und optimal genutzten wirtschaftlichen Prinzipien zu finden. Nachfolgend sind einige Kriterien aufgelistet, die du beim Einstieg berücksichtigen solltest.

1. Halte es einfach. Viele Aquarianer sind versucht, für eine möglichst grosse visuelle Vielfalt zu sorgen. Dazu verwenden sie so viele Pflanzenarten als Decoration im Aquarium wie möglich. In der Praxis zeigt sich aber, dass damit der gewünschte Effekt häufig verfehlt wird.
2. Achte auf Vielfalt: Die Einfachheit zu betonen bedeutet nicht, dass ausschliesslich eine Pflanzenart für die Gestaltung des Aquascaping Aquariums eingesetzt werden kann. Der Schlüssel zu einem faszinierenden Becken ist deine Fantasie.
3. Auf die Proportionen kommt es an: Beim Aufbau des Aquascape-Aquariums ist es besonders wichtig, ein Gefühl der Harmonie zu schaffen. Halten sich offener und gefüllter Raum die Waage, gelingt das. So findest du die richtigen Proportionen und setzt sie perfekt in Szene.
4. Ausdauer: Die Entwicklung von einem Aquascape-Aquarium ist kein Kurzstrecken-Sprint, sondern ein Ultra-Marathon. Stell dich darauf ein, dass du viel Ausdauer benötigst, um an dein Ziel zu kommen. Bist du mit einem Aquascaping Aquarium nicht zufrieden, scheue dich nicht, es zu dekonstruieren und umzubauen. Je mehr du experimentierst und dich von unterschiedlichen Aquascaping Beispielen inspirieren lässt, desto besser gelingt es dir.

Aquascaping Schweiz; dieses Aquarium Zubehör benötigst du

Um deine Unterwasserwelt in voller Schönheit erstrahlen zu lassen, ist entsprechendes Aquarium Zubehoer notwendig.

Die Beleuchtung

Sie hat auf die Gesundheit und das Wachstum der Aquascaping-Pflanzen entscheidenden Einfluss. Die Beleuchtung ist das Herz eines funktionierenden Beckens und somit der wichtigste Teil deines Aquarium Zubehörs.

Der Wasserfilter

Seine Aufgabe besteht darin, die Ausscheidungen der Fische, verrottendes organisches Material und überschüssiges Futter aus deiner Unterwasserwelt zu entfernen. Der Filter entfernt ausserdem gefährliche chemische Verbindungen. Grundsätzlich gibt es drei Methoden, mit denen du das Wasser reinigen kannst:

• mechanisch
• chemisch
• biologisch

Die meisten Aquarienfilter kombinieren zwei dieser Methoden.

CO2 (Kohlendioxid)

Je nach Grösse deines Beckens kann die Anschaffung eines CO2-Systems kostspielig sein. Doch ganz gleich, für welches System du dich entscheidest, es ist eine sinnvolle und wichtige Investition in die Gesundheit deiner Pflanzen. Denn Kohlendioxid ist unverzichtbar für einen gesunden und kraftvollen Wuchs.

Die Düngung

Pflanzen benötigen Mikro- und Makronährstoffe, um gesund und schön zu bleiben. Welcher Dünger der Richtige ist, hängt unter anderem von der Beleuchtung und der CO2-Versorgung ab. Und natürlich, um welche Pflanzen es sich genau handelt.

Der richtige Bodenbelag aus dem Aquascaping Shop

Auch Wasserpflanzen ernähren sich nur über ihre Blätter. Über die Wurzeln nehmen sie ebenfalls Nährstoffe auf. Daher ist die Auswahl des richtigen Substrates besonders relevant. Es hilft deinen Pflanzen zu wachsen und zu gedeihen und nimmt auch auf ihre Farbe Einfluss.

Für ein Aquarium nach Mass aus der Schweiz: Berge, sanfte Hügel, tiefe Täler

Ziel ist es, mit der entsprechenden Decoration im Aquarium Überwasser-Szenarien nachzubilden. Dazu haben sich im Laufe der Jahre verschiedene Stile herausgebildet. Takashi Amano lässt dem Betrachter bei seinen Kreationen Raum für eigene Interpretationen und sie erinnern ein wenig an den Impressionismus. Moderne Aquascapes hingegen zeichnen sich häufig durch einen extrem hohen Realismus-Grad aus, der praktisch keinen Interpretationsspielraum gewährt. Das wird vielfach unter dem Begriff Diorama-Stil zusammengefasst. Des Weiteren haben sich im Laufe der Zeit folgende Stile etabliert:

• Iwagumi-Stil: Spiegelt im minimalistischen Design die japanische Kultur wider.
• Holländischer Stil: Setzt vorwiegend auf eine farbenprächtige Pflanzenvielfalt, bei der die Farben Rot, Orange oder Grün vorherrschen. Felsen oder Hölzer spielen eine eher untergeordnete Rolle.

Natur Aqua: Von der Natur inspiriert

Hast du dich für ein Aquascape-Aquarium entschieden, bieten natürlich vorkommende Landschaften eine grosse Menge an Inspiration. Grasbewachsene Hügel und tiefe Schluchten dienen als natürliche Vorlage, um sie in Miniatur-Form unter Wasser entstehen zu lassen. Deiner Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Selbst Flüsse und Seen kannst du in Form von freien Flächen für das Substrat kreieren. Um Hügel und Klippen zu bepflanzen, eignen sich hervorragend verschiedene Moose.

Aquascaping an Aquarium: Symmetrie der Landschaft – eine Sache für sich

Selten orientieren sich die Pflanzen in ihrem natürlichen Umfeld an symmetrischen Standards. Diesen Punkt solltest du bei der Gestaltung immer im Blick behalten. Ein sehr symmetrischer Aufbau der Unterwasserwelt verleiht ihr schnell ein konstruiertes und zu strukturiertes Aussehen, sie wirkt unecht.

Der Goldene Schnitt und der Fokus- oder Blickpunkt

Es bietet sich an, bei der Gestaltung anstelle von Mustern und übermässiger Symmetrie auf den sogenannten «Goldenen Schnitt» zu setzen. Was versteht man darunter?

Einfach ausgedrückt, handelt es sich dabei um eine Zahl. Du erhältst sie, wenn du eine Linie in zwei Teile teilst. Dabei wird der längere Teil durch den kleineren dividiert. Du erhältst ein Verhältnis von ⅓ zu ⅔ (61,8 % zu 38,2 %). Dieser Wert bestimmt ein in der Natur häufig vorkommendes Seitenverhältnis.

Idealerweise liegt der Blick- oder Fokuspunkt also ein kleines Stück über der Becken-Mitte. Meist befinden sich dort besonders auffällige Pflanzen, eine Schlucht zwischen zwei Hügeln oder der grösste Felsen.

Aquascaping Schweiz: Bergige Landschaft gestalten

Ob es die raue Bergwelt der Alpen oder lieber mediterrane Hügel: Für die Gestaltung von Bergen empfiehlt es sich, Felsen weder in der Ecke noch in der Mitte des Beckens zu platzieren. Schnell wirkt es überfrachtet und die Wasserströmung wird beeinträchtigt. Bevorzugst du bei deiner Kreation unterschiedliche Pflanzenarten, übe dich bei Treibholz und Stein in Zurückhaltung. Für eine natürliche Wirkung solltest du ausschliesslich eine Holz- oder Steinart einsetzen.